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Was ist EMDR? Wie kann es für berufliche und persönliche Veränderungen eingesetzt werden?

Was ist EMDR? Wie kann es für berufliche oder persönliche Veränderungen genutzt werden?

Vielleicht sind bei dir im Kopf gerade nur Fragezeichen

EMDR und winken, was ist denn das?
So reagieren die meisten meiner Klienten, wenn ich ihnen den Vorschlag mache, mit dieser Methode zu arbeiten. Erst mal sind sie irritiert, weil das Vorgehen völlig anders ist als erwartet und sie sich vorgestellt haben. Sie verstehen nicht so richtig, wie die Methode genau funktioniert.

Viele haben eine konkrete Vorstellung davon, wie so eine Sitzung ablaufen könnte. Sie denken sich, wir würden ausschließlich reden und sie müssten tief in ihrer Seele selbst nach einer Lösung suchen. Oder vielleicht schon zu Beginn wissen, wie das Ergebnis aussehen soll.

Manche fragen auch direkt, was ich zu ihrem Thema denke und bitten mich um einen Hinweis, wie sie handeln sollen. Eine Antwort darauf würde zu einer Fremdbestimmung führen und ist nicht das Ziel einer Sitzung mit mir.


Was ist EMDR?

EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist eine bilaterale Stimulierungen wie in der REM-Phase, sowohl

  • der Augen,
  • der Ohren, wie auch
  • sensorisch

Stark vereinfacht gesagt „winkt“ der Therapeut in einem bestimmten Abstand vor den Augen des Klienten mit den Fingern hin und her (Bilaterale Stimulierung).

Die Methode basiert auf der bilateralen Stimulierung der Augen, es wird die sogenannte REM-Phase (Traumphase) nach empfunden. Durch die Stimulierung laufen im Gehirn ähnlich Prozesse ab wie in der Traumphase des Schlafes. Jedoch bei vollem Bewusstsein und in wachem Zustand.

Die REM-Phase erlaubt es uns, Dinge, die uns beschäftigen, zu verarbeiten, neu zu bewerten, zu sortieren und von negativen Gefühlen abzukoppeln. Diesen Mechanismus zur Seelenhygiene hat uns die Natur einfach so geschenkt und mit EMDR können wir ihn bewusst nutzen. Das ist eine besondere Hilfe, gerade wenn es um verletzende, belastende Erlebnisse und Erinnerungen geht.

Mit EMDR durchläuft man verschiedene Phasen, die mit gezielten Fragen unterstützt werden. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt also darin, die negativen Gefühle abzukoppeln, zu verarbeiten und dafür neuen Emotionen Platz zu machen.


Optische, akustische und sensorische bilaterale Stimulierung

Die rechts-links Augenbewegungen ist der Kern von EMDR. Allerdings kann die bilaterale Stimulierung auch mit Tönen (akustischen Reizen) oder sensorischer Stimulation (Tapping) durchgeführt werden. Die Skripte folgen einem bestimmten Ablauf, speziellen Schwerpunkten und werden mit therapeutischen Fragen begleitet.

Die Wirksamkeit von EMDR ist durch empirische Studien belegt. EMDR ist eine sehr gut erforschte Methode der modernen Psychotherapie. In der Psychotherapie wird sie

  • zur Behandlung des PTBS
  • bei Phobien und Panikstörungen
  • bei komplizierter Trauer

eingesetzt.


Wann setze ich EMDR ein?

EMDR eignet sich, wenn es darum geht, Klienten aus negativen Gefühlszuständen heraus zu bekommen, Ängste zu überwinden, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten oder auch neuen Zugang zu den eigenen Ressourcen zu finden. EMDR bietet also ein breites Anwendungsfeld.

In meiner Arbeit liegt der Schwerpunkt auf den Themen der beruflichen Neuorientierung oder des beruflichen Neustarts für Frauen sowie den damit verbundenen Herausforderungen. Auf diesem Weg gibt es viele größere und kleinere Hürden, wie die Vorbereitung auf eine Prüfung (Fortbildung) oder ein Bewerbungsgespräch. Um die vorhandene Aufregung und Selbstabwertung in Sicherheit und Souveränität zu verändern, nutze ich EMDR.

EMDR ist ein hocheffektives Tool

Um meine Klienten bestmöglich einzubinden und vorzubereiten, wende ich EMDR meist erst in der zweiten Sitzung an. So haben wir Zeit, auch Fragen und Themen zu klären, die in der ersten Aufregung nicht so offensichtlich waren. Auf den ersten Blick erscheint das Vorgehen mit EMDR etwas unkonventionell und kann Hypnose erinnern. Das ist es aber nicht, sondern die bilaterale Stimulierung der Augen.

Nach unserer Arbeit erklären mir die Klienten oft, wie erstaunt sie sind, dass sich der scheinbar unlösbare Knoten ganz einfach geöffnet hat und sie ein vollkommen anderes Gefühl haben als zu Beginn der Sitzung. Das wiederum lässt oft Irritation zurück, da die Klienten dachten, für so ein großes und schweres Thema würden mindestens 5 Jahre Therapie nötig sein, um einen Schritt weiter zu kommen.

Die Annahme, die Lösung des Themas müsse auf alle Fälle schwer und langwierig sein, ist vielfach der Grund, warum so lange gewartet wird, bevor man sich Hilfe holt. Unbewusst wird so der Schmerz verlängert, das Trauma wiederholt und die negativen Gefühle und Gedanken vertieft und gestärkt.

Dass es andere Möglichkeiten und Lösungen gibt, wissen viele schlichtweg einfach nicht. Oft höre ich auch den Spruch: „Die Zeit heilt alle Wunden“.

Nein, das tut sie nicht und das merken die Betroffenen dann, wenn sie von den schlechten Gefühlen immer wieder eingeholt werden und sie diesen ausgeliefert sind. Entscheidungen werden hinausgezögert und der schlechte Zustand so erhalten.



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Meine Erfahrungen mit 10 Jahren EMDR

Die Erfahrung, welche ich während meiner Ausbildung zur EMDR Therapeutin gemacht habe, wie auch die Rückmeldungen meiner Klienten sprechen eine deutliche Sprache.

In den vielen Sitzungen habe ich ganz oft erlebt, wie der Riese – das Problem oder die Angst – geschrumpft ist und etwas viel größerem Platz gemacht hat. Dem eigenen ICH, dem eigenen SELBST, dies zu beobachten und dabei mit wirken zu dürfen, ist für mich immer wieder sehr berührend.

Es gibt Lösungen, es gibt die Möglichkeit zur Heilung und zur Veränderung und zwar zum Besseren hin. Zu einem Leben ohne unterschwellige Traurigkeit, mit Leichtigkeit, Klarheit und selbstbestimmt.

Viele meiner Klienten sagen mir nach so einer Sitzung, dass, wenn sie gewusst hätten, wie einfach es sein kann, eine neue Sicht auf die Dinge zu bekommen, sich von den eigenen Saboteuren zu verabschieden, hätten sich viel schneller um einen Termin bemüht.

Nein, mit EMDR lösen sich schwierige Themen nicht einfach in Sekundenschnelle in Luft auf. Auch diese Methode benötigt etwas Zeit. Im Vergleich zu manch klassischer Psychotherapie arbeitet sie aber mit Lichtgeschwindigkeit.

Ja, es gibt auch bei dieser Methode schwierige Momente. Momente, in denen der Schmerz, die Angst, die Trauer sich noch einmal in so genanten Flashbacks zeigt. Die aber wirklich nur Sekunden anhalten. Damit das genau so ist, wird jeder Therapeut geschult, damit umzugehen. Bevor die eigentliche Arbeit beginnt, wird ein sogenannter sicherer Ort eingeführt und so dafür gesorgt, dass der Prozess der Verarbeitung in einem absolut sicheren Rahmen stattfinden kann.

Wie umgehen mit der Angst, der Trauer, den negativen Erlebnissen?

Verarbeiten, nicht verdrängen ist der Weg. Verarbeiten bedeutet die Erinnerung ist noch vorhanden. Es entsteht also keine Gedächtnislücke. Eher ist es so, dass die Erinnerung an Schrecken verliert. An die Stelle der heftigen, negativen Gefühlen tritt Ruhe, Sicherheit oder Souveränität. Ein zweiter Aspekt ist, genau hinzuschauen, wenn es beispielsweise um das Thema Angst geht.

Angst im Kontext von Prüfungen oder Bewerbungsgesprächen ist eher hinderlich, wohingegen sie bei körperlicher Bedrohung ganz wichtig ist, um Gefahren gut einzuschätzen.

Aus diesem Grund ist es wichtig, gründlich und sehr genau hinzuschauen, wie und welcher Aspekt der Angst zu bearbeiten ist.

Die Angst und die sie begleitenden Gefühle sind in besonderen Situationen wichtig und können uns schützen. Gerade wenn wir in eine Gefahrensituation sind, ist es wichtig, die Warnung wahrnehmen zu können. Ein ausführliches Gespräch vor einer EMDR-Sitzung ist die Grundlage für deren Erfolg.


EMDR im Coaching und im Alltag

EMDR kann auch für die kleinen oder größeren Blockaden des Alltags eingesetzt werden, wie zum Beispiel:

  • Zur Entspannung in sehr stressigen Situationen
  • Um sich leichter zu konzentrieren
  • Um Ziele besser zu erreichen

Hierzu gibt es spezielle, dafür entwickelte Musik (CD oder eine Lichtbrille ), oder Brillen, die mit Lichtimpulsen arbeiten. Anwenden kann man das entweder einzeln oder auch in Kombination.

Nach einer gründlichen Anleitung nutzen meine Klienten das ein oder andere, um Dinge, die wir im Coaching erarbeitet haben, weiter zu festigen. So erzielen sie ein nachhaltiges Ergebnis und vertiefen die positiven neuronalen Verknüpfungen, die dann am Ende genauso breit sind wie zu Beginn unserer Arbeit die negativen Erinnerungen.

EMDR und der sichere Rahmen

Einer der wichtigsten Aspekte in der Arbeit mit EMDR ist es, einen sicheren Rahmen für den Klienten zu schaffen. So können die größeren oder kleineren Traumata, Blockaden oder Stresssyndrome viel leichter bearbeitet werden.

Wie oben beschrieben, ist es mir wichtig, dass meine Klienten mich kennenlernen und genau zu klären, um was es eigentlich geht und was sie in den Sitzungen erreichen wollen. Klar ist auch, dass es immer – egal, an welchem Punkt – die Möglichkeit besteht, auszusteigen, anzuhalten und Pause zu machen. Es gibt immer eine weitere Möglichkeit, wie wir weiter machen können.

Der sichere Ort

Das Einführen eines sicheren Ortes ist eine wundervolle Aufgabe. Sie knüpft immer an positiven Erinnerungen und Gefühlen an und wird über positive Erinnerungen (Anker) abgerufen. Alleine das bringt oft schon enorme Entlastung und ein Gefühl von Sicherheit, es führt in einen ressourcenvollen Zustand. Schon dadurch wird ein wunderbar heilsamer Prozess in Gang gesetzt.

Zum sicheren Rahmen gehört aus meiner Sicht auch, dass alles sein darf. Alle Arten von Gefühlen – schlechte, gute, bedrückende, wütende, komische Bilder oder Assoziationen – egal was, es ist okay. Die ganz eigene Denkwelt steht im Fokus.

Je mehr sich der Einzelne traut, diese zu zulassen, desto besser ist das Ergebnis.

Und ich bin der Überzeugung, in jeder Sitzung kann so viel Veränderung geschehen, wie es für die Seele des Einzelnen möglich ist. Wenn der Schritt klein war, ja dann war er klein. Dann war das vielleicht genau in diesem Moment genau das richtige, vielleicht die Vorbereitung für einen größeren Schritt. Wichtig ist, dass es die Seele mitkommt, sonst passt es am Ende nicht.


Grenzen und Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung der EMDR- Methode

  • Suchterkrankungen
  • schwere koronare Herzerkrankungen
  • Augenerkrankung (Netzhautablösung)
  • juristische Aspekte bei akut Traumatisierten
  • Krampfleiden

Fazit

Für mich ist EMDR eine wundervolle Methode, mit der ich schon vielen Menschen weiterhelfen konnte. Zum Einsatz kommt sie bei mir im Rahmen der beruflichen Neu- oder Umorientierung. Wenn zum Beispiel eine Kündigung ausgesprochen wurde oder die Zufriedenheit am Arbeitsplatz sehr schlecht, die Stimmung im Team oder mit dem Chef unter null gesunken ist. Wenn Prüfungen, Bewerbungsgespräche oder Personalgespräche anstehen. EMDR ist sowohl Teil meiner Programme, als auch der Einzelberatungen.


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